1945 – 2025 Stunde Null?

Schwarzweißfoto einer historischen Stadtansicht, leicht bewölkter Himmel. Die Gebäude sind stark beschädigt, teils sind es Ruinen oder Überreste abgerissener Gebäudeteile. Links hinter einer zerstörten Gebäudefassade ragen die Türme der Münchner Frauenkirche hoch. In der rechten Bildhälfte ist ein Gebäude vollkommen zerstört. In dieser Lücke ragt zwischen halbzerstörten Grundmauern der Turm des Neuen Münchner Rathauses empor. Im Vordergrund Geröll. Mehrere Grüppchen von überwiegend erwachsenen Menschen sind in Bewegung oder drängen sich um improvisierte Verkaufsstände unter Planen und Schirmen. Die meisten tragen lange Kleidung oder lange Strümpfe. Die Fotografie zeigt das Rosental in München nach Ende des zweiten Weltkriegs.
Rosental in München, ca. 1946/47. Foto: Georg Fruhstorfer. © Bayerische Staatsbibliothek / Bildarchiv

Wie wir wurden, was wir sind.

Im Mai 2025 ist es 80 Jahre her, dass der Zweite Weltkrieg in Europa und somit auch in München endete. Die Befreiung vom Nationalsozialismus war allerdings kein abrupter Akt in einer „Stunde Null“, sondern erforderte jahrelange Anstrengungen.

Die Zeit ab dem 8. Mai 1945 prägten das Mit- und Nebeneinander von Holocaustüberlebenden und Hinterbliebenen der Vernichtung, Verschleppten und Entwurzelten, Geflüchteten und Vertriebenen, der Mitglieder der amerikanischen Streitkräfte wie auch von aus dem Exil zurückgekehrten Deutschen. Sie alle stellten die Weichen für unser demokratisches Zusammenleben in einer vielfältigen Stadtgesellschaft.

Zur lebendigen Beschäftigung mit der Zeit, die für uns heute so wichtig ist, lädt das Kulturreferat München ein zum stadtweiten Kulturprogramm 1945 – 2025 Stunde Null? Wie wir wurden, was wir sind. Die Veranstaltungen finden Sie in unserem Onlinekalender. Das Gesamtprogramm als PDF-Download und gedruckt als Heft bei allen Veranstaltungspartner*innen.

Historisches Schwarzweißfoto einer Straßenszene. In meterhohem Geröll zerstörter Gebäude ist aus unverputzten Ziegeln und Holzstangen ein Laden improvisiert. Unter einer Plane als Dach liegen dort Zeitungen aus. Ein Mann in dunkler Kleidung sitzt inmitten der Zeitungsstapel und sortiert oder blättert in einer Tageszeitung.
Improvisierter Zeitungskiosk in München, ca. 1946/47. Foto: Georg Fruhstorfer. © Bayerische Staatsbibliothek / Bildarchiv

Programm „Stunde Null?“

Wie konnte nach den Verwüstungen des Nationalsozialismus, nach dem schrankenlosen Machtrausch und europaweiter Vernichtung ein Neuanfang gelingen? Gerade in München, ehemals „Hauptstadt der Bewegung“? Wie konnte eine Demokratie wachsen? Wie wurden totalitäre Erbschaften jenseits von Verleugnung und Gleichgültigkeit behandelt? Wo verläuft die Grenze zwischen Erinnerung, Verdrängung und Ideologie? Wie ging die sich konstituierende Stadtgesellschaft mit dem „Mitgebrachten“ der Neumünchner*innen, mit ihrer jeweiligen Herkunft, Kultur und ihren Erfahrungen um? Was wird ausgewählt, was weggelassen, wer wird integriert, wer übersehen?

Antworten darauf suchen die 130 Partnerinstitutionen, die sich am Programm „Stunde Null?“ beteiligen. Insgesamt laden mehr als 220 Veranstaltungen von Januar bis Mai 2025 zu öffentlichem Nachdenken und Austausch ein, zu Lesungen, Vorträgen, Ausstellungen, Kunstaktionen und Kunstgesprächen, Rundgängen und Radtouren, Film und Musik – rund zwei Drittel bei freiem Eintritt.

Die Veranstaltungen steht zum Entdecken in unserem Kalender bereit.
Das gesamte Programm ist als PDF zum Download verfügbar.

Eine gedruckte Broschüre erhalten Sie bei allen Veranstaltungspartner*innen im Stadtraum München.

Fragen zum Programm stellen Sie gerne unter 2025@muenchen.de

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